Kontaktaufnahme

Bevor ein neues Mobilitätsangebot geschaffen wird, ist es ratsam, Kontakt zu den potenziellen Nutzer*innen aufzunehmen und ggf. ihre Bedarfe abzufragen. Je nach Zielsetzung kann es entweder darum gehen, ungedeckte Mobilitätsbedarfe zu decken, bestehende Fahrzeuge besser auszulasten oder auch Menschen von dem Prinzip der geteilten Mobilität zu überzeugen und zum Umstieg zu bewegen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass neue Mobilitätsvorhaben immer dann besonders erfolgsversprechend sind, wenn ein gutes Gelegenheitsfenster für den Mobilitätsumstieg bei den potenziellen Nutzenden genutzt werden kann. Dazu gehören zum Beispiel ein Umzug, der Auszug von Kindern, die Verrentung aber auch gesellschaftliche und politische Dynamiken, die einen Umstieg begünstigen wie z.B. ein größeres Klimaschutzbewusstsein. Die im Folgenden genannten Schritte müssen nicht notwendigerweise in der genannten Reihenfolge erfolgen. Meist ist der Prozess nicht linear und erfordert mehrere Schleifen.

Kontaktaufnahme mit potenziellen Nutzer*innen

Einer der ersten sinnvollen Schritte auf dem Weg zu einem neuen Mobilitätsangebot ist die Kontaktaufnahme mit den Menschen oder Akteuren, die das Angebot zukünftig nutzen sollen. Dies können neben Privatpersonen in direkter Nachbarschaft eines geplanten Angebots auch lokale Unternehmen oder die Kommune sein. Bestehen bereits persönliche Kontakte zu Nachbar*innen oder auch zu Verantwortlichen in Gemeinde oder Unternehmen, sind hier informelle Gespräche ein guter Start.

Für die weitere Kontaktaufnahme mit einem größeren Personenkreis bietet sich eine erste Infoveranstaltung an, die auch sehr gut digital durchgeführt werden kann, z.B. über den Onlinedienst Jitsi. Hinweise zur Planung und Durchführung finden sich nächsten Abschnitt. Die  Einladung zur Infoveranstaltung kann sowohl per E-Mail, z.B. als Teil eines Newsletters, als auch per Aushang oder Zeitungsanzeige erfolgen. Weitere sinnvolle Wege sind das verteilen eines Flyers in der Nachbarschaft sowie Posts in Nachbarschaftsgruppen auf Facebook oder nebenan.de.

Vorlage Flyer Infoveranstaltung (Docx)

Infoveranstaltung: Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung

  • Im Vorfeld gilt es zu klären, was genau den Teilnehmenden vermittelt werden soll und auf welche Art und Weise. Sinnvoll ist es in jedem Fall, das geplante Angebot und die beteiligten Akteure vorzustellen. Es kann sich anbieten, ein paar Folien vorzubereiten, um die Informationen möglichst einfach und verständlich zu vermitteln.  
  • Die Infoveranstaltung sollte idealerweise eher dialogorientiert sein und keine reine Frontalveranstaltung. Es sollte deutlich werden, warum die Teilnehmenden da sind und wo ihre Fragen, Mobilitätsbedürfnisse und Schwierigkeiten liegen. Nichtsdestotrotz sollten die oben genannten Punkte thematisiert und vorgestellt werden. Wichtig ist auch zu klären, wer nach der Infoveranstaltung wie kontaktiert werden kann und möchte.  
  • Wichtig ist auch hervorzuheben, dass es sich um die gemeinsame Lösung von Herausforderungen geht und der Gemeinschaftsgedanke im Vordergrund steht.
  • Im Nachgang zur Infoveranstaltung sollte eine Follow-up Mail an interessierte Teilnehmende verschickt werden mit zusammenfassenden Informationen sowie den nächsten Schritten.

Weitere Informationen zum Durchführen einer Infoveranstaltung finden sich auf der Plattform Mobilikon unter https://www.mobilikon.de/node/1381

Bedarfserhebung / -abfrage

Falls während der Infoveranstaltung oder im Nachgang eine ausführlichere Bedarfsabfrage durchgeführt werden soll, findet sich hier eine mögliche Vorlage. Diese kann bei Bedarf auch als Onlineversion zur Verfügung gestellt werden.

Umfrage zum Mobilitätsbedarf (PDF)

Weitere Potenzialabschätzung

Neben der eigenen Bedarfsabfrage ist es sinnvoll und ratsam, sich mit den lokalen bzw. kommunalen Mobilitätsüberlegungen und -planungen zu beschäftigen. Üblicherweise gibt gibt es verschiedene Pläne, die es sich lohnt zu analysieren um mögliche Anknüpfungspunkte zu erörtern. Dazu gehören z.B. ÖPNV-Pläne (NVP), Verkehrsentwicklungspläne, Mobilitätspläne, Freiraumkonzepte, kommunale Verkehrsmodelle sowie Klimaschutzpläne. 

So lassen sich Informationen und Erkenntnisse zur Situation für Fußgänger und Radfahrer, der Verortung von Nahversorgung, der Stellplatzsituation, der Erschließung durch den ÖPNV und eine sinnvolle Verknüpfung dieser Aspekte gewinnen. Ziel ist es, das Potenzial eines eigenen Mobilitätsangebots möglichst gut abzuschätzen und das vorhandene Angebot möglichst zu ergänzen oder zu verbessern. Falls noch nicht geschehen, kann auch die Kontaktaufnahme mit der für Klimaschutz beauftragten Person (Klimaschutzmanager) hilfreich sein.