Kooperation und Vernetzung

Den Themen Kooperation und Vernetzung kommt im Rahmen eines Mobilitätsvorhabens besondere Bedeutung zu. Ohne die Unterstützung von Kooperationspartnern, in welcher Form auch immer und ohne die Vernetzung mit anderen Institutionen, Projekten, Verantwortlichen oder begeisterten Menschen ist ein Projekt selten von Erfolg gekrönt. Insbesondere das Lernen von den Erfahrungen anderer sollte essenzieller Bestandteil sowohl bei der Projektplanung als auch bei der Umsetzung und im laufenden Betrieb sein. Aber auch die frühzeitige Beschäftigung mit der Frage, welche Partner für eine Zusammenarbeit geeignet sein könnten, ist von hoher Relevanz. Häufig braucht der Aufbau solcher Kooperationen Zeit, wenn nicht schon wertvolle Kontakte und eine große Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstützung bestehen.

Kooperation

Die Zusammenarbeit mit Partnern kann sehr unterschiedlich ausgestaltet werden und verschiedene Bereiche betreffen. Da eine Kooperation meist ein Geben und Nehmen ist, ergibt es Sinn, sich im Vorfeld darüber im Klaren zu sein, welche Erwartungen an eine Partnerschaft bestehen und welche Angebote an Kooperationspartner möglich sind.

  • Unterstützung bei der Planung, Umsetzung und bei organisatorischen Fragen
  • Unterstützung durch zur Verfügung stellen von Flächen für Ladeinfrastruktur oder Sharing-Stellflächen
  • Quernutzung, das heißt das Ermöglichen der gegenseitigen Nutzung des jeweils anderen Mobilitätsangebots
  • Kommunikation, z.B. Unterstützung bei der Vorstellung und Bekanntmachung des Angebots oder auch Sponsoring
  • Finanzielle Unterstützung in unterschiedlichen Formen (siehe dazu auch das Arbeitspaket zu Förderung und Finanzierung).
  • Gemeinde: Finanzielle Unterstützung, Bekanntmachung und Bewerbung, Glaubwürdigkeit / Reputation, Bereitstellung von Stellplätzen, Netzanschluss und Ladeinfrastruktur, Nutzung des Angebots (Ankermiete)
  • Lokalen Unternehmen: Nutzung des Angebots (z.B. Ankermiete oder Firmencarsharing), Sponsoring, Unterstützung durch Zuschüsse, Nutzung ihrer Reichweite zur Bekanntmachung, Kundengewinnung und zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit
  • Vereinen vor Ort, z.B. Sportvereine: Nutzung des Angebots (z.B. Ankermiete), Nutzung der eigenen Reichweite zur Bewerbung, geteiltes Interesse an der Stärkung der Entwicklung vor Ort
  • Andere Mobilitätsanbieter in der Region, insbesondere ÖPNV-Anbieter: Quernutzung, Integration des Angebots in Ticketkonzepte (Freifahrten im Rahmen von Jahresabos etc.)
  • Lokalen Gruppen / Privatpersonen: Kümmerer, Initiatoren von neuen Projekten, „Antreiber“ / Pioniere
  • Stiftungen, idealerweise vor Ort: Geldgeberin, Unterstützung durch Nutzung der eigenen Reichweite, Erhöhung der Glaubwürdigkeit
  • Hochschulen: Ankermieter, Mobilitätsangebot für Studierende, Kooperationspartner für Forschungsvorhaben / Begleitforschung
  • Lokalpresse: Unterstützung durch Bekanntmachung im Rahmen von Artikeln

Auf www.genossenschaften.de findet sich auch eine Veröffentlichung zum Thema „Erfolgreiche Partnerschaften“ zwischen Genossenschaften und Kommunen, welche viele wertvolle Informationen zu dem Thema enthält. Außerdem findet sich auf der Seite eine Arbeitshilfe zum Thema „Partner gewinnen“, die bei der Suche und Entscheidungsfindung hilfreich sein kann und die hier zum Download bereitsteht.

Vernetzung

Unter dem Thema Vernetzung wird üblicherweise der Austausch mit anderen interessanten und ähnlichen Projekten verstanden, insbesondere mit dem Ziel, voneinander zu lernen und Erfahrungen zu diversen Themen zu teilen. Auch dafür haben wir diese Website ins Leben gerufen, da die meisten Projekte im Bundesgebiet verstreut sind und häufig keine Kenntnis über die bereits bestehen Angebot besteht.

  • Im ersten Schritt lohnt sich der Weg in den Communitybereich auf dieser Seite. Hier kann man sowohl entsprechenden Gruppen beitreten und sich so vernetzten und darüber hinaus in thematischen Foren Fragen stellen, die dann auch von der Community beantwortet werden können.
  • Auch lohnt es sich, die im Bereich „Mobilitätsprojekte“ aufgeführten Projekte und die Erfolgsgeschichten im Bereich „Konzepte“ anzuschauen, um zu prüfen, ob ein ähnliches Projekt bereits an anderer Stelle realisiert wurde. Ist dies der Fall, kann bei Fragen möglicherweise direkt mit einer projektverantwortlichen Person Kontakt aufgenommen werden.
  • Auch eine Vernetzung mit Personen, die z.B. in ihrer Gemeinde schon ein Projekt umgesetzt haben und als so genannte Testimonials fungieren können, kann sich lohnen. Manchmal kann die Arbeit als Prophet im eigenen Land eher undankbar sein und ein Impuls von außen mit einer entsprechenden Erfolgsgeschichte kann Bürgermeister*innen, Gemeinderäte oder Verantwortliche lokaler Unternehmen bei den entscheidenden Terminen überzeugen.
  • Die Vianova bietet außerdem ein wöchentliches Projektentwicklerforum an, bei dem üblicherweise verschiedene Projektverantwortliche zugegen sind und welches auch als Lernraum dient. Hier kommt ein sehr fruchtbarer Austausch zustande und es werden gemeinsam Lösungen für die meisten praktischen Probleme gefunden.