Sobald das Konzept für ein Vorhaben im Detail ausgearbeitet ist, beginnt die Phase der Umsetzung. Davor sollte die Kalkulation stehen, mögliche Partner an Bord sein, die Finanzierung sollte im groben erarbeitet und der Kontakt zu potenziellen Nutzenden bzw. Ankermietern hergestellt sein. Im Folgenden finden sich Hinweise zur Planung der Umsetzungsphase. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Schritten finden sich im Projekt-Tool im Bereich Umsetzung. Aufgrund verschiedener Abhängigkeiten und Wechselwirkungen verläuft die Umsetzung meist nicht so linear wie geplant.
Trotzdem ist es ratsam, sich Bewusst zu machen, was im Laufe der Umsetzungsphase alles erledigt werden muss, worauf besonders zu achten ist und welche Fehler vermieden werden sollten. Die einzelnen Schritte sollten möglichst gut geplant werden, da sie teilweise sehr unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. So wird vermieden, dass das ganze Vorhaben aufgrund eines einzelnen Schrittes „hängt“, obwohl sich dies auch bei bester Planung nicht gänzlich ausschließen bzw. verhindern lässt.
Welche Schritte bzw. Arbeitspakete stehen in der Umsetzungsphase an und wie lange brauchen sie?
In vielen Fällen sind bereits im Vorfeld vielversprechende Standorte identifiziert worden oder sie ergeben sich von Anfang an aus der Art des Projekts. Im besten Fall besteht eine Auswahl an Standorten und der Beste kann gewählt werden. Daher ist es schwierig, einen zeitlichen Rahmen zu definieren. Falls noch kein Standort gewählt oder gefunden wurde, hängt die Suche auch von der Frage ab, ob es ein öffentlicher oder ein privater Standort sein soll. Mehr Informationen finden sich im entsprechenden Arbeitspaket im Bereich Umsetzung.
Ist ein Angebot geplant, für welches E-Fahrzeuge mit Strom versorgt werden sollen, muss an der Station die entsprechende Ladeinfrastruktur installiert werden. Dieser Schritt ist mitunter am schwierigsten zu planen, da hier verschiedene Faktoren schnell zu einer starken Verzögerung führen können. Auch hier kann die Unterscheidung zwischen einem öffentlichen und einem privatem Standort entscheidend sein. Idealerweise kann bereits vorhandene Ladeinfrastruktur genutzt werden.
Falls es sich beim Projekt um ein e-Carsharing handelt, steht zunächst, falls noch nicht geschehen, die Modellentscheidung an. Diese hängt von den Erfordernissen und Bedürfnissen der zukünftigen Nutzenden ab. Ist die Modellentscheidung getroffen, hängt die Beschaffung in erster Linie von der Lieferzeit ab. Manche Modelle sind sofort verfügbar, auf andere muss länger gewartet werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig beim (örtlichen) Händler zu erkundigen.
Im Falle eines Mobilitäts-Angebots mit Fahrzeugen muss eine Versicherung abgeschlossen werden. Handelt es sich um ein Carsharing, lohnt sich die Mitgliedschaft im Bundesverband Carsharing, durch welche der Abschluss einer Versicherung zu sehr guten Konditionen möglich ist. Für die Mitgliedschaft sind neben Angaben zum Betreiber auch der Nutzungsvertrag / die AGB sowie das Tarifmodell nötig. Sobald die entsprechenden Dokumente zusammengetragen sind, geht der Abschluss der Versicherung relativ schnell, meist innerhalb weniger Tage.
Die Wahl des Buchungs- und Abrechnungssystems hängt von wenigen grundsätzlichen Fragen ab, z.B. was das System leisten soll, welche Funktionalitäten und Services enthalten sein sollen und welchen Preis man bereit ist dafür zu zahlen. Ist die Entscheidung getroffen, dauert die Einrichtung üblicherweise zwei bis drei Wochen und kann eher gegen Ende der Umsetzungsphase erfolgen.
Auch diese Maßnahmen können noch relativ kurzfristig vor dem Start des Angebots realisiert werden, da idealerweise bereits der Kontakt zu einem Grundstock an potenziellen Nutzenden des Angebots hergestellt ist. Die Bewerbung im Rahmen einer Eröffnungsfeier, idealerweise in Anweseneheit von Gemeinde und lokaler Presse, sollte in jedem Fall angestrebt werden.
Bevor das Projekt endgültig an den Start geht, ist die Inbetriebnahme und der Probebetrieb durchzuführen. Erst dann ist klar, ob alles wie geplant funktioniert.
Sinnvoll ist es, sich frühzeitig zu überlegen, für welchen Schritt welche Ressourcen nötig sind und ob diese zur Verfügung stehen. Dies können sowohl finanzielle als auch personelle bzw. zeitliche Ressourcen sein. Häufig gibt es Unterstützungsmöglichkeiten, die in jedem Fall genutzt werden sollten.